Freitag, Februar 16, 2018

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Kontrazäpfchen gegen alles

Nebenan, auf der Anhöhe des blanken Wissens, rutschen wieder alle ins Tal, die nicht angeleimt waren. Auf ihrer Schleimspur liegen jede Menge Taschen und Bücher und Batterien des Nichts. Das Wissen leuchtet leise, das Tal ist puppenvoll. Die Halbwissenden warten auf ein Wunder. Aber Vaters Morgana ist heute schon verplant, und die Kühe auf den Weiden zählen nur noch die Kätzchen in ihrem Hufeland. Wenigstens der Kaufmannsladen hat noch geöffnet. Eine Schlange steht vor der Tür und sucht ihre Schuhe. Niemand gibt ihr Bescheid, alle machen sich unauffällig aus dem Staub. Die Wüste lebt. Die Wilde klebt. Man hat sich schon an so vieles gewöhnt, also warum nicht auch Scheuklappen. Endlich können die Nackten aus dem Wasser, sie schütteln ihr Haar und wässern den Staub, die Schlange schlängelt sich noch ein wenig und fährt endlich aus ihrer Haut, zurück in die Mohnfelder. Kugelrund wächst der Mond über die Dächer, an denen ab und an ein Tropfen Blut zerschellt. Der Mann mit dem Käfergesicht kaut andächtig auf einem Bild und wird bescheiden abgeführt. Die neue Saumseligkeit bricht herein, im Schlepptau eine mausgraue Gründlichkeit. Gold glänzt, die Wunden sind noch frisch, alle warten auf den Augenaufschlag des Weisen. Der aber weiß von nichts. So kann es bleiben, die harten Sterne funkeln wild im Meer. Am Strand liegt ein Schlepptau und denkt noch immer an den jungen Morgen, der immer noch angezählt im Ring liegt. Zwodreivier. Siebeneinhalb. Und los.  

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