Freitag, Februar 02, 2018

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Blattblech oder Walzgold (Posaunen!)

Kontrastmittel, der halbe Weg leuchtet. Die andere Hälfte dunkelt nach ins Gemach. Das Große Nichts ist da nicht begeistert. Niemand da, die weiß Betuchten feiern heute Anderswo, im Nirgendwo. Oder gestern, wer weiß das schon. Umfallen, und abbiegen, das Eisen kommt immer so heiß um die Ecke, wie es soll. Krumme Planke. Hätte man Seeräuber an Bord, müsste man weniger in den Ausguck. Anyway - wir werden uns noch umschauen, schlau wie wir sind. Also tun wir nicht so, sondern lachen lieber. Die Bettkante ist rundrum gepolstert, man will sich ja nicht immer inständig die Knie abscheuern. Großvater sucht wieder das Hörrohr, die Pflicht ruft. Und die Ehre schreit, und Mutters Korn müht sich. Haben wir alles gelernt, nachts, unter der Bettdecke, mit Taschenlampe und hochgezogenen Lidern. Ein Lied, zwodreivier. Oder meinetwegen auch fünf, wir sind da nicht so. Auf den Straßen, auf den Pflastern, unter der Nase, das hallt so schön. Und man freut sich über die Kadenz, oder auch die Dekadenz, oder das Abwinken der Bewohner, die Kopftücher und Mantelkrägen flattern noch im abziehenden Novemberwind, die leeren Knochen wedeln eifrig, das Fleisch kommt mit, wäre ja gelacht, sowas. Sowas von weltfein, sowas von erdnah, sowas von jugendfrei. Vogeldicht fliegen die Blicke die Baumkronen entlang, die Majestäten sind jetzt kahl und nackt wie nie, geräubert, geplündert, weggeworfen, Wir hatten keine andere Wahl, besser wird’s nicht. Halten wir uns eben an den Hemden, küssen wir das schmale Licht der Sonne, der Mond sichelt wieder, dass es eine Wucht ist. Wir sind noch ganz vertieft, wir sind schon halb versandet, zu spät abgeliefert, wie so oft. Gudde Nacht. Aus der Ferne grüßt das Kuscheltier.

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Betragen & Betrügen 2009

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