Montag, Dezember 29, 2014

691




Poetischer Phonotisch (Videostuhl riecht scheusslich)

Bilderschirme. Es regnet Splitter und Splatter, Maschinen und Gewehre bohren sich ungespitzt in offene Münder, ungefähr auf halbem Weg. Wir versprechen und zersprechen uns, die Medialen bohren und versporen, die Schöne Neue Welt lizbelt, die zerspringenden Waagschalen konvertieren, Würgereflex, Wagenknecht, wir erwägen eine Niederschrift, aufs Garagentor projeziert, kein Wort zuviel, diese Fragage. Aber da ist immer noch diese Wand: Klagenfurt. Kaum tiefe Wasser, also graben wir weiter. Der große Wenndann schweigt, und immer wieder Sonntags geht die Wonne auf, und die Wellen steigen, und immer wieder Mondtags geht das Ganze von vorne los, und immer wieder wieder finden wir eine Wiese, eine Herzensweide, eine schamlose Waise oder ein wendiges Wild, oder eine Wand (s.o.), und hören das Kommando. Und stehen am Grab, Unterwäsche, Vorwurfsfell. Aber halt, da war noch ein Abspann. So eine Sauerei. Die Leine war doch voller Wäsche. Das Therapiezelt aber widerspricht: hier ist Berlin. Umhalsen. Abschichten. Dann unterschichten. Schadensbegrenzung. Hier ist Berlin. Abzug. Trotzdem: der Rauch ist uns treu geblieben. Aufatmen und Weitersagen. Nächste Haltestelle: unter den Höhlen. Himmelwärts schreien schon die nächsten Retorten ihre Lieder. Als hätten die eine Wahl.

Freitag, Dezember 26, 2014

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oh kerouac!

oh karaman!

oh kerouac!

oh karaman!

oh kerouac - river right now is river!

oh karaman - shiver right now is shiver!

oh kerouac!

oh karaman!

(where is vanessa? vanessa is a little vanishing, and writingin that poetting)

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bart und bartender

ich stehe auf einer seite. das buch wird nass. ambition, transition,, wellenreiter,,, manchmal haben wir scheisse im kopf, und manchmal nur einen strohhalm. brackwasserschleifen. hundeschnee - wir träumen den ganzen tag einen gedanken. es geht nicht um das uns rum. es geht immer um en gros. schlammlawine und/oder: mittelkürzung. lichte zeichen. es ist kein kunststück, es ist farbe, mein schatz. meine antwort ist: ja. aber wo wären wir gestern, und ganz. das schlechte, das schlichte, das schlachten darf nicht weiter. mannmensch braucht hindernissen. menschlauch, schnittwerkzeug. überhaupt, voll blut und wundern. ich bin nicht hier,  ich, suche woanders, interessiert. setzen sie ein fragezeichen? kümmern sie sich um das rentier. pflegen sie ein haar. glauben sie mir. wenn ich du wäre wäre mein nabel gelb. das späte (late!) wir nimmt nichts von mir. entschuldigung, entschädigung,, finde den fehler. tritt darauf. begehe die wände. para graf 1: eine blaue lüge wird nicht überleben. para graf 2: oh ja, nein, wieso. para graf 3: haubentaucher. sahnekopf. eine wendung hin zu gott. eine phrase weiter - die brücke. go to kindergarden. for & although. für und geradewegs. scheitelkopf. biederwagen.

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Viktor am VikToria

Schon wieder so eine Schlange. Dauert nicht lange, und man ist mittendrin. Dieses Jahr sollen die Italiener ganz gut sein. Die Franzosen nicht. Und die Niederländlichen. Und die Hochmütischen. Oder die vor dem Fall kommen. Eine Sünde später ist alles geschwollen, Lippe, Lid, Augenbraue. Blöder Baum. Dumme Wespe. Scheiss Sommer. Der Blitz war kein Fotograf. Der Blackout war ein blöder Zufall. Und weiter unten ist auch nicht schön. Hartz hat kein Herz. Und der Pfannenbaum ist nicht grün sondern schwarz. Sieben weisse Raben kreisen über der Stadt. Fünf feine Damen kehren den Rest zusammen. Der Wind taumelt durch die ledrigen Gassen und kämmt die hohlen Zähne der Hohen Häuser. Das Große Wesen wird uns fragen, aber wir haben den Weg vergessen. Unter der Hemmschwelle blüht weiter die Heimsuchung. Die Besen fliegen hoch, sie fliegen hoch, höher, höcher. Nöcher. Studienabbrecher. Mittelstrecke. Kritisches Kreieren. Kretischer Nimbus. Namhafte Autoren erzeugen den Unkenntlichkeitssog. Keine Fragen. Keine Antwort. Kaum Überlebende.

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laptop oder: the kollaps in between

Oberton. Herzkammern. Wir schliefen oben und strichen uns unten um den Bart. Die dazwischen haben gesoffen. Und wir finden das noch immer gut. Unterhalb der Hemmschwelle blühte die Heimsuchung. Und wie war Deine Erfahrung? Ich war immer noch am Stehen und Starren, am Fliegen und Fliehen. Fluchen. Ich treibe wie ein Stamm in der Erinnerung wie ein Baum wie ein Ast und seine Finger greifen in die Luft als ob da was wäre zum Greifen. Ich bin kein Wiedergänger. zu spät, vielleicht. Zu früh, aber immer. Was man sich ausdenkt darf man behalten. Den Rest will der Dunkle Mann. Wir haben das Gold in unseren Zähnen versteckt. Ganz sicher ist es da nicht. Wir lächeln oft und lange. Das rechnet sich aber nicht. Wir stürzen uns in die Limousinen und vergessen den Zoll. Im siebzehnten Stock blüht der Wahnsinn. Rote Dolden. Schneeweiße Dornen. Lila Ranken. ,,,,, Wahnsinn. Wahnsinn. Kollaboration. Giftgrüner Kolibri. Deine Seele ist mir im Weg. Ich träume mir die Trümmer beiseite. Ich schlafe in fiebriger Seide. Nichtblau und halb. Nachtzug nach Athen. Die Eulen heulen.

Dienstag, Dezember 23, 2014

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Wannseen wa-unns wida?

Der versuchte Wohlstand ist noch lange kein Verbrechen. Aber knapp daneben. Und wie hat man gesagt? Und wie hat man gemacht? Heute ist doch gestern und gestern ist früher abend? Morgen jedenfalls ist Dunkelschwein, in aller Früh. Herrgottsfrüh. Schicht. Schacht. Schluchz. Mobil sein heisst frei sein. Unterwegs sein ist alles. Ich bin nicht da, ich von hier. Nur manchmal bin ich auch von drüben. Lassen Sie mich so erklären: nein. Gerade hat die Clock geschlackt. Gerade hat die Werft geschippt. Und unter den Linden sollen auch ein paar Eichen sein, plus eine Rosskastanie. Die hat aber eeewich keiner gesehen. Dafür Pferde, die kotzen. Oder Touristen, die kacken. Alles dasselbe. Vier Nüsse für Aschenbrödel. Fünf Tore für Paderborn. Einen Galgen für die Vorstadt. Der Strick hält gut. Besser als Kopf ab geht ja nicht.

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Geschmeiß oder: Geschmissen

Unterwegs und überdauern. Hals über Krause, Fuß unter Winterreifen. Bauch über Gerüst. Knochengerüst. Man baut ja ständig, auch an sich selbst. Meistens ab, aber das ist eine andere Geschichte. Ich leiste mir einen Bilderrahmen. Der Rahmen fällt herunter. Mein Fuß ist ganz blau. Die Farbe war noch nicht trocken. Halt, hat der Polizist gerufen. Aber ich hatte keine Hand frei. Und im Gefängnis ist es nicht so schön. Sagt der Deutsche Kummerbund. Das Kammergericht hat auch so gesprochen. Die müssen es wissen. Die könnten es aber besser wissen. Die sind allerdings nicht von hier. Das hohe Gericht findet dieses Jahr im Saal statt. Wegen den Armen. Und wegen dem hohen Anteil. Unterwegs strampelt ein Bayer auf einem Fahrrad rund ums Gipfelkreuz. Die Almen sind schon abgetragen. Die Berge sehen aus wie alte Schuhsohlen. Meinetwegen dürfen sie das. Der Alpenritter zieht sein Schwert. Entzückend. Die Besucher verziehen sich ins Zelt. Nur einer bleibt aufrecht und gerade. Der Wind tobt. Die Sterne munkeln. Die Kiefern schwenken ihren dunklen Bart. Manchmal sind ihre Äste knallhart zu Vögeln. Aber Bauknecht weiss was Frauen wünschen. Aber eigentlich auch wieder nicht. Bauknecht ist inzwischen Amerikaner. Und die wissen gar nichts.

Sonntag, Dezember 21, 2014

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Kräutersaftknie, oder: Landleben, mal längs

Zum Beispiel Schule. Oder was man dafür gehalten hat. Zum Beispiel Anstalt. Verziehung. Beziehung. Die Biege machen. Aber nicht übers Knie, wir waren schließlich beides. Soldat und Kümmerer. Kämmerer und Haarspalter. Wir machten uns schlau. Schweinefüße vielleicht, aber nicht zu kurz kommen. Gleich. Käfermann und Käferfrau, liegend auf dem Rücken, wackelnd, sich wundernd, kreisendes Gefühler. Mottenfrass auf der Leinwand. Ich hab Dir gleich gesagt, wirf die Bilder an die Wand. Was hat man uns nicht noch nachgesagt. Hinterhergeschrieen. Und gepfiffen hat man, geknirscht und gesägt. Die Brücke war ganz weiss vor Wut. Die Laken waren geworfen, die Würfel waren gefallen, die Türen waren verschoben und schief. Der junge Morgen, ein Gedicht. Nur die Gewehrläufe störten. Aber das tun sie ja immer.

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In der Mitte eine Zahl, oder Zinssoldat

Man weiß nicht mehr so genau wo die Grenzen liegen, seitdem man die Mauern umgedreht hat. Aber man sieht jedenfalls hinter die Kulisse. Obwohl der Unterschied nicht recht beeindruckt. Ist ja auch keine Postille hier, mehr eine Destille. Mehr ein Ruhetag, der jeden Morgen über die Baumkronen wipfelt, oder gipfelt. Manchmal ist es ganz schön schwer. Aber Hauptsache unternehmenswürdig. Wir wolln Weltmeistern sein. Oder wie schon Willi, also Weiland Heiland Willi, also der Große Weltmann Willi, also der Millionendieb und Festangestellte Willi, also der sagte mal etwas, was ich leider vergessen habe. Wichtig ist sowieso nur die Anzahl der Beschwerdebriefe, die man nie abschickt, die einem aber ständig unterwegs im Rucksack rascheln. Ich denke, also bin ich, irgendwie neben der Spur, heute. Unterwegs und unterdessen. Unter den Brücken. Über das Tal wandern geht nur auf dem Seil, das ist schon ganz gespannt, wer es diesmal riskiert. Oder weiter unten, wenn das Entchen das Schwänzchen hebt, und man hat den Mund nicht geschlossen. Von wegen Freischwimmer. Und wieder und Wader, nicht der Hannes, sondern der Fußballer. Was ist das überhaupt für ein Wort, Fussball, entweder Ball oder Fuss, aber beides auf einmal. Schwierig. Schlammig. Schlummernd. Kreise ziehen und die Geraden nicht einfach aus den Bäumen pflücken, das ist auch so eine Kunst. Jetzt, wenn die Äpfel weniger werden. Also fazitisierend: wir sind dann mal weg, also auf dem Weg. Unter den Rindern. Hörnerasphalt. Oder Einfalt, einbeinig hängend, in die Luft, aber ohne Baum. Eine Karre später ist ein Gesicht voller Splitter, der Einschlag gleich nebenan, der Schreck und die Glieder, und weiter wird man nicht kommen. Nebel schlägt schon wieder Wurzeln. Schmerz lass nach.


Dienstag, Dezember 16, 2014

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Mord mit Mütze

Harte Schale, weiches gern. Und warum auch nicht. Wir kümmern uns um die zurück gebliebenen, vielleicht ist da noch was zu holen. Untererdige Bräuche, halbschwieliges Begreifen, seifige Luft, man schmeckt die Mühen der niederen Ebene. Wir haben es besser. Uhu der Alleskleber. Eule der Vielfraß. Unter Würmern blüht der Neid und die Missgunst. Schlangen wären anders. Ein Sack voller Würmer ist  kein Grund sich die Haare zu kratzen. In der Sakristei ist immer Platz für einen Gedanken, hinten, beim Zwielicht. Mir wird ganz schummerig. Kerzen spenden Licht. Läufer bleiben auf dem Teppich. Wir scheren uns ums Eck, und einer macht den Pastor. Oskar will er heissen. Oder Nepomuk. Es kommt nicht so darauf an. Ist ja keine Strassenbahn, hier. Ist ja alles fußläufig zu umrunden. Und auf den Bäumen liegt ja auch schon lange keiner mehr. Schnee, vielleicht. Wurzeln Sie also woanders, Sie Wolke. Etwas später muss es sowieso ein Automobil sein, und dann ist alles vorbei. Das Ende der Kindzeit, der Beginn des Schreckens, mit Heu und den Gabeln, den Wegen, und an jedem Eck eine Kreuzung. Machen wir uns nichts vor: die Reinrassigen Erstklassigen sind alle verrückt geworden, früher oder später. Was jetzt noch kommt ist hoffentlich nicht von gestern. Das muss auch reichen. Punkt.

Montag, Dezember 15, 2014

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Schläfer und Schleifer

Der Ahorn dunkelt, der Ginster sticht, den Weissdorn sieht man nicht. Aber die Blautanne riecht, und wie. Und wieder, immer wieder geht die Sonne hauf, also zu Hauf, also zu den meisten die das doch gar nicht verdient haben. Oder wollen. Um Himmels Wollen, was sollen wir noch alles tun. Unserer Breitband gib uns heute, und die Dauerkarte vom Golden Don. Itschi Bitschi. Uschi ist kein Name sondern ein Kunstwerk. Kopfwerk, Kunstwrack, und Farben sind sowieso Ansichtssachen, nichts zum ÜberdenKopfziehen, so ein Bild, man fällt sofort aus dem Rahmen, wenn da überhaupt einer ist. Und wo da oben ist. Unten ist sowieso alles gleich. Also egal, wir hupen, was das Zeug hergibt, und streiten und drum. Der stinkende Rest von etwas Reichem ist immer noch ein Ultimatum wert. Und die Ratio hält sich am Fahrradrahmen fest, ganz fixie, ganz fast, kopfüber und zopfunter. Ich stehe, Du starrst, wir sehen, fern. Denken wir. Glauben wir? Alles gleich. Jetzt und sofort, und drüber weg.

Sonntag, Dezember 14, 2014

680





Roter Rabe II

Berlin im Dezember. Motoren rauchen und Tannen kreischen. Nadeln wie Teufelsgezack, das geht unter die Haut, vom Tacho bis zum Stamm, bis zum Lieblingskind auf den Ästen, ein Pferd, und ein Äffchen, und rote Zöpfe. Und das ist nicht alles. War es nie und wird es nie sein. Schweden lausen sich anders, die machen Handstand und reiben den Kopf auf der Scholle, auf die Schnelle. Kollege kommt gleich. Jeder ist keiner, keiner ist einer, wir zählen aber alle, irgendwie, oder gar nicht. Das Große Ganze setzt sich immer durch. Und manchmal schnell auf einen drauf. Mir wird ganz flach. Ich schäume über. Das Taxi kommt und wir fahren, wir drehen uns im Kreis durch die Stadt, bis das Bunte in uns mehr leuchtet als die niederträchtige Reklame. Kommt nichts raus, aus dem Bauch, was ihr da züchtet. Halber Rettich ist noch keine Ranke, danke. Ich glaube an die Drehzahl und das Unikum, und den Schwung aus dem Nichts, und an die Laube glaube ich auch. Ganz schnell: ein Pizzabote. Und der Frühling schmeisst auch schon erste Grünkerne auf den Weg, das spratzt! Schinkel wusste es besser, und deshalb hat er das Dach gemacht, wie es soll. Ungerade. Allerliebst.

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Vor der Qual ist nach der Qual. Im Brotkasten ist auch noch Luft. Aber drauszen ist am schönszten. Wenn der Wind die Hosenbeine hebt, und die Spatzen die Flügel flotter spreizen, ist es Zeit für ein Lied:

Mam ma mia
mi mi kri
mam ma mia
tri co lori
mam ma mia
vinne tu
tri co lori
tri ri ri
mam ma mia
mi mi kri
mam ma mia
kra kra kru
ra ra dieschen
scho ko la
mam ma mia
tri co lori
mam ma mia
mi mi kri
mam ma mia
oh ma ma
oma ha
mam ma mia
mi mi kri
da da rum

(dadadrum)

678






Fish, flash, and Zirkuspferd

Schon wieder ein ent oder weder. Schon wieder ein eigenes Tor, und die Hütte dazu fliegt einem die Ohren lang, dass es nur so rauscht. Im Rauchhaus sitzen und mit Äpfeln werfen. und dicke Backen dazu machen. Und rote Augen kriegen, und die Bilder kringeln sich im Kopf, bis man vergisst zu atmen und nur noch staunen will. Aber da ist schon die nächste Frage, wir denken vor: Einen Schritt noch bitte, und dann tief durchatmen. Bis man zum See kommt. Und den Sand zwischen den Zähnen, und die Wolken am Hut, und das Wasser unter dem Kiel. Morgenland, Abendufer.  Glücksglöckchen. Soviel zum Ertragreichen. Aber zurück zu den Binsen, wie ist der Fortschritt? Ja, mittendrin, es riecht nur ein wenig, aber das liegt auch an der Frequenz. Ich glaube wir machen erstmal eine Pause. Ich bin schon ganz blau. Mir ist auch immer schwierig. Ich glaube ich wandere zu viel. Man muss in Bewegung bleiben, ja, und die Partei hat ja immer recht, und zuviel viel ist auch ungesund, ausser wenn man die richtigen Leute kennt. Eigentlich ist aber alles nur falsch geschrieben. Ausnahms weise. Gehen Sie über los, über Jahreslos. Am besten bleiben Sie zu Haus oder im Stall, ist sowieso bald wieder Weihnachten, Sie Ochs. Ja, Ur, von mir aus auch Ur. Wenns Ihnen dann besser geht. Sie Uhr.

Samstag, Dezember 13, 2014

677




Roter Rabe

An den Haaren herbeigezogen liest der höfliche Herbst ein letztes Mal eine Kurzgeschichte ums Eck. Rote Nase, rote Äpfel, und das grüne Leuchten, alles klar. Sonnenkind. Ich frag mich wo die weißen Flocken sind, aber da fliegt nur Asche, oder Miederwaren. Oder steife Krägen. Niemand bückt sich, alles will nach oben. Da ist noch Platz, denken sie. Das ist gar kein Platz, denken die Anderen und ziehen die Decke über die Stadt. Wir bleiben was wir sind, wo wir was sind, was mit Kind, in einem drin. Halber Weg ist ganzes Zugpferd. Wie Honigtau, der von den Vordächerrn tropft, wie Butter unter dem Hut, wie Käse auf der Reeperbahn, nachts um halb eins. Dann doch lieber Buschkrugallee, oder Dänenhaus, ganz rot, aber Pfeife aus dem Dach. Immer. Der gemeine Däne raucht nicht, er lässt rauchen. Der Prinz macht Spaß, und das Volk macht Faxen. Ein Gerätestau am Horizont weiß aber schon wieder mehr. Es wird wärmer. Es wird ärmer. Es wird ein Schiff kommen, oder ein Scheff, oder ein Tunichtgut. Wir sind hier schließlich im Baradies. Fett fängt an zu stinken, wenn man es lässt. Aus jetzt. Kakaklick.

Mittwoch, Dezember 10, 2014

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Throwing hedgefonds after muses

Obwohl man nur den einen Zipfel von der Weisheit entfernt war, blieb der große Traum ein Traum. Die Decke war viel zu kurz. Die Füsse steckten in der Wand  Sie wurden kalt und blau. Der Mann auf dem Bett war völlig entmachtet. Das wird nichts mehr, hatte man ihm ins zweite Gesicht gesagt. Er hatte es nicht verstanden. Lieber las er noch ein wenig in dem unlesbaren Buch und trank den untrinkbaren Tee, als dass er sich die unglaubliche Wahrheit angesehen hätte, mit den großen Brüsten und den blonden Zöpfen. Das Verderben kam selten bis über die Kühlschranktür, soviel wusste er. Der Kühlschrank war nämlich nicht blond, sondern schwarz. Ausserdem hatte das Grauen einen anderen Namen. Siegfried. Oder Monomoment. Oder Wischmaschine. Auf der Wand mit den Taschen für das Wechselgeld war ein großes Z eingestuckt. Z wie Zapperlott.

Sonntag, Dezember 07, 2014

675






(Fresh from circumstances)

Mogst aa a Brot?

Naaaa.

Jetz kimm - mogst aa a Brot?

Naaaa. I mog koa AA-Broat.

Naaa, Du Depp, kaa AA. Mogst aa a Brot?

Naaaaa.

Mogst aa a oaah?

Naaa. I mog koaa AA und koa Broat und koa oa.

Du Depp.

Ha Joo.

Samstag, Dezember 06, 2014

674



Bei Fuss, Blues

Postfach und Schließfach. Einfach und Meerfach. Diensthose. Das kann Dir schon die Suppe verhageln. Wenn man so will. Aber der Fisch schmeckt auch ohne Dill. Die Schuhe bleiben stehen wo man sie hinstellt. Solange dann die Füße tragen ist alles egal. Oder auch nicht. Man kann auch auf Händen gehen. Man kann auch getragen werden. Man muss nicht immer alles fern sehen, wenn das Kino liegt so nah. An eine Wand gerichtet: warum stehen hier so viele rum? Die Karawane zieht nicht weiter. Jemand hat die Kamele verkauft. Jemand hat die Kamele gegessen. Jemand ist Niemand. Niemand ist hier. Aber wo genau? Wir kümmern uns drum. Bleiben Sie ruhig. Wir lassen Sie nicht einfach. Sie sind bei uns in guten Wänden. Türen braucht kein Mensch. Eine Klappe muss reichen. Ich reiche Ihnen meine Hand. Ich schenke Ihnen mein Vertrauen. Ich überlasse Ihnen meine Zukunft. Machen Sie sich etwas heraus. Eine schöne Perspektive. Abgefrackt. Aber schön.


Freitag, Dezember 05, 2014

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Curriculum Unicum

Ich lasse das Essen auf dem Tisch und meine Gedanken im Kopf und die Füße unter dem Bett wo die Pantoffeln hausen, und manchmal die Kartoffeln, wenns wieder länger war in der Nacht, in der Klause, im Großen Ganzen. Und drüber leuchten die Sterne. Und drunter fiebert das Salz. Und daneben liegt ein Stück Wahrheit, oder Weisheit, ist aber schon ganz grün vor Neid, weil hier alles andere ist als ideal. Ich und das Viel und das viel zu viel. Ich und das mehr oder weniger und alles kommt einem vor eine einzige große Zählmaschine, mit eisernen Zähnen, und alles was zählt ist der Kamm. Scheren und geschoren, blank oder gefurcht, fürchtet euch nicht, lasst die anderen rennen, was für ein Bein. Unter Monden, kein graues Haar mehr, nur Widerstand, oder Unterstand, oder Leuchtrakete, ja Sylvester, da waren die Katzen nicht schnell genug. Umbringen wollten Sie uns, ausnehmen und die Haut an die Mauer. Aber wir sind ihnen durch die lackierten Wände gerauscht, dass es eine Schau war, und die Schlangen die da wohnen haben große Augen gekriegt und die schleichen nur noch, so sind wir. Aber da ist noch mehr in der Kanne, wir müssen wieder zurück, und uns vergewissern, ob es nicht doch eine gibt, eine Neigung, ab und zu.


Donnerstag, Dezember 04, 2014

672




Kaputt in Peking, defekt in Berlin.

Bis mir eine Tages die Erleuchtung kommt. Ich gehe und kaufe eine Kerze. Ich habe aber kein Geld. Ich nehme im Kaufhaus eine Kerze vom Adventskranz und stecke sie mir an den Hut. Ich bin gesegnet. Ich bin gewappnet. Ich bin ein Adventskinds, und damit so etwas wie ein Feierling. Niemand wagt es mich zu berühren. Draussen vor  dem großen Glitzerturm rennen alle an mir vorbei. Der Wind weht hastig. Ich gehe mit meiner Kerze weiter bis ich an den kleine graue Tür komme. Daheim. Zu Hause. Auch eine Hütte kann ein Dach haben, und wenn nicht, war es vielleicht einmal eine Garage. Heimat. Was haben wir für Zeiten gesehen. Schlaufen und Schlingen. Ein ganzer Pullover voller Fragezeichen. Niemand hat gerufen. Nur geschrien manchmal. Aber auch nur im Wald, oder unter Wasser. Kein Fisch, aber viele rostende Fahrräder. Wir mussten in Bewegung bleiben. Überall waren Kameras, und Kameraden. Schlechtes Karma. Enge Kammern. Man krümmte, und verkümmerte. Jemand kam, andere verkamen. Aber schönes gab es auch. Die Fassadenmaler waren rund und fett. Ihre Holzbeine und Zahnstümpfe glühten nachts vor Freude. Und wenn sie nicht gestorben wären, hingen sie noch heute, an den Häusern oder was man dafür halten soll. Laterne. Laterne. Sonne. Mond. Und Ferne. Das Mastermind hustet und kratzt sich die Mastermind-Stirn. Er ist der Stratege. Der Strohkopf unter den Wiederkäuern. Streifendes Tier. Strafender Blick. Schweigende Mehrheit. Wir waren in der Masse. Die Masse war träge. Der Ofen war heiss.

Mittwoch, Dezember 03, 2014

671



Josef wird es richten (1121, 34)

Aber die Schnellen und Lauten sind nicht immer die Schönen, im Herzen nicht, im Wesen gar nicht, ich grabe, Du fällst, in der Grube ist noch Platz für mehr, wir haben das so gewollt, wir sind alle im Vorhang gefangen, im Abhang gefesselt, im Umgang verloren. Das Wesen der Fremden ist bunt, aber nicht schön, zuerst wirkt es fast zinierend, dann grausam und wild, dann ist alles wie zuheim, nur gröber, Gestrick, ich und der Wille, auf der Welle der Wind. Und das Meer schickt wieder unsere Kinder zurück, was davon bleibt. Elementares Unbehagen. Überschwank. Was ist hier zuviel und warum kostet immer alles?

(edit)

Dreimal schwarzer Kater, ganz ohne grüne Fee. Wir machen weiter. Das wird dann schon. Unterwegs treffen wir auf eine Lichtzeichenanlage, aber es ist schon zu spät um etwas zu erkennen. Wir hören es nur brummen und summen, schnalzen und schlackern. Muss ein sehr schönes Zeichen gewesen sein. Frisch für uns gemacht. Schade dass es so munkel, nein dunkel war. Oder auch nicht. Manchmal sind die Zeichen nicht so gut. Besser, man hat nichts gesehen. Ich glaube, es wird sowieso was anderes geben. Das Programmheft lügt nie. Dann sehen wir uns wieder zwischen den Stühlen. Was ist das ruhig hier. Aber es riecht so schön. So schön wie nie. Nach Seife und Sack. Nach Füße und Franz. Scheiße.

(edith)

Die Woge glänzt matt in der Sonne. Der Fischer grinst glatt in das Meer. Das Meer denkt sich seinen Teil. Einer frisst den anderen. Alle denken an sich. Und unten ist immer noch einer der partipipiziert. Ich bin noch nicht soweit. Ich lasse noch viel Gelb die Tapete herunter laufen.

670





Markus wird es richten (6732, 51)

Wenn die Wand grün wird ist sowieso alles vorbei. Wir stehen Rücken an Rücken. Wir kochen Ente mit Leber. Wir lassen uns das Singen nicht verbieten. Wir bringen uns lieber um. Das Pferd kommt um die Ecke, aber der Wurm scheitert. Gute Fortsätze sind noch keine Garantie für ein Buch. Das schöne Mädchen von Seite eins ist diese Woche abgehauen. An seiner Stelle sehen wir einen Stumpf und ein Bild von einem Blecheimer mit einem Strauss Margeriten darin, welche ihr Verfallsdatum mit dezenter Duftmarke überspielen. Welche? Welche. Auch schön. Eine Rolle rückwärts liegt ein Teppich auf der Straße. Er sieht aus wie gemalt. Vielleicht war es ein Fliegender Händler, der da einen vorgelegt hat. Vorerst wagt es noch keiner sich dem bunten Blatt zu nähern. Man weiss ja nie. Man sieht immer so viel fern. Und die GliGlaGlotze sagt einem die komischsten Sachen. Dass schon längst alles zu spät sei. Wir glauben weiter und kratzen uns den Hals. Da lang, die drüben wollen auch mal was sehen. Dann ziehen sie eine Nummer. Und riskieren einen Blick. Prompt wird scharf geschossen. Das Schaf ist zurück. Ich will Wolle. Werner sagt wie immer nichts dazu. Dabei ist er der Schäfer. Oder Zuhälter, oder Sakrokant. Machen wir uns doch nichts vor. Abgesehen von einer Tüte Mehlwürmer fressen wir nichts den ganzen Tag, und trotzdem bleiben wir das Fette Ding von Seite zwei. Muss an der Zeitung liegen. Oder am Stuhl. Auf dem Gang warten noch viele. Aber immer mit Ruhe. Die Vögel mit dem Fisch im Hals machen sich bitte bereit. Abflug in einer Sekunde.

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 Drahtzipfelbratwurst

Niemand lachte, als Großvater das Geld zählte. Niemand konnte lachen. Es war ja niemand mehr da. Sie hätten gerne geschrien vor Freude, und auch ein wenig gesummt. Aber Großvater hatte sie alle umgebracht, in ihren kleinen Holzbettchen, damit sie nicht sehen konnten, wie er sein Geld zählte, und sich heimlich die Zähne daran ausbrach. Morgen würde er in die Stadt gehen und sich eine neue Familie kaufen. Soviel war schonmal sicher. Und ein Zahngebürste. Das alte wollte nicht mehr so recht. Großvater hob sein mächtiges Haupt und spuckte das letzte Goldstück auf den Tisch. Wenn Großmutter das gesehen hätte. Die hätte Augen gemacht. Schöne große, blaue, grüne. Und auch ein paar braune. Man muss sparen wo man kann, hatte sie immer gesagt. Und sie hatte recht gehabt. Wie immer. Immer noch.

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121835, 776

Wohltat. Untat. Ungetan. Untertan. Unternehmen. Untergeben. Ungefähr. Ungetüm. Fährtensucher. Der Kreis schliesst sich sobald der Reifen brennt. Wir und der Hals, der nie voll wird, bis er platzt. Und es ist noch genug da, für das Denken der Alten. Unter unseren Füßen raunt es. Es riecht auch. Porzellanhaut raschelt. Fingerhüte werden aufgesetzt. Man greift sich seinen Nächsten: das sind wir. Aber wir laufen, bis weg, bis wir weg sind, bis der Weg ein Wald und das Denken eine Wiese wird. Gras fressen, Wasser saufen! Rinder in die Kinderstube. Hörner an die Wand. Wir stecken fest. Grobiane, Markenzeichen: Salzfleisch. Die Ideen fahren aus der Haut. Rauher Atem. Rare Gefühle. Stetes Stieren. Warum kommt nichts, ausser Wut?

Samstag, November 29, 2014

667






Das Irrlicht ist ein Schneckenschiss

Wotan der Wirkliche und Martin der Unscheinbare suchten nach dem Lichtschalter. Dabei hätte ein Blick hinter die Vorhänge genügt. Ich leg mich wieder hin, ruft Wotan. Nie ist er so richtig aus den Federn gekommen. Wahnsinn. Martin grübelt und gräbt. Warum die Gans auch nie aus den Puschen wollte. Immer nur in den Gänsestall. Die Magd nickt weise, dann verlässt sie nackt Martins Oberstäbchen. Der hätte ihr noch gern eine Weile aufs Hinterteil gestarrt. Aber vordergründig ist da kein Platz für. Es ist eng in Martins Kammer. Das Zwielicht und der Neon sitzen sich auf der Pelle. Die Wurst stinkt. Nasenöl wäre eine Lösung. Martin macht das Licht aus. Der Hammer fällt. Der Nagel klettert zurück ins Loch Einmal ist keinmal. Ein Dübel mehr, und wir sind eine Wand. Oben im Himmel herrscht eitel Sonnenschein. Den Hässlichen dämmert langsam die Erkenntnis. Schopenhauer. Blitzschlamm. Einfaltspinsel. Wir müssen die Wohnung streichen. Nicht immer nur streicheln, mit Augen und Wimpern, mit Worten und Weisen. Lang lebe der Kübel! Ein Hoch auf den Kleister. Wir lieben die Leiter. Auf der Straße liegt der Reif und denkt sich seinen Teil. Gibt ihm ja keiner was. Kriegt ja keiner was geschenkt. Vor allem, wenn er Reif ist. Reif sind wir sowieso alle irgendwann, denkt sich Wotan der Wirkliche und steigt endlich aus den Federn hinunter zu den Achsschenkeln und Radmuttern. Hallo Mädels, denkt Wotan leise, und schläft wieder ein. Kein Staat zu machen mit dem Kerl. Und Martin klimpert mit den Augen. Oder was sonst gerade an seinem Kopf hängt.




Donnerstag, November 27, 2014

666




Race ist where Racist

Will ich Urlaub geh ich auf die Autobahn. Alles fliegt an mir vorbei. Das zischt auch schön. Es brennt auf der Haut. Der Asfalt wurde gerade erst gegossen. Asfalt wie Einfalt. Eine schöne graue Sosse, allerhand, quer überland. Damit man abhauen kann. Wohin ist egal. Erstmal weg. Wir lieben es, uns davonzumachen. Das heisst das Weite suchen. Das Weite ist wie ein Pilz. Ein Steinpilz natürlich. Holzpilze schmecken nicht. Nicht mal mit grauer Sosse. Das graue Band der Fliehenden Fledermäuse braucht selbstverständlich einen Wald. Einen schönen geraden aufrechten Wald. Voller Stammbäume. Man will es schließlich schön haben daheim. Und gerade. Am besten wie Orgelpfeifen. Und im Garten steht dann das Mutterkreuz. Oder auf dem Balkon. Hauptsache lustig. Wir lachen doch so gern. Und pulen uns dabei in unseren Speckfalten. Was man da alles findet. Wie das an der Wand glänzt. Und der Boden, so schön glatt. Wie aus dem Ei gepellt. Und das Ei ist auch wichtig, wegen dem Käfig, und der Existenz. Gitter, Rost, Federn. Alles eine Frage der Philosophie. Wir lieben Vielosophie. Solange sie Strümpfe anhat, und Lippenstift. Und nicht zuviel redet. Man muss auch mal denken können, schließlich. Zurück zur Freiheit. Wir haben das Rad nicht erfunden. Aber die Schulbank. Und das Lesebuch. Und den Rechenschieber. Brotkasten. Schimmelklavier. Pferdefuss. Haben wir eigentlich schonmal über eine Lebensversicherung nachgedacht? Ja, dauernd. Deshalb haben wir keine Zeit mehr für was anderes. Freunde? Alles was zählt. Fremde raus!

Dienstag, November 25, 2014

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Tante Trine und das Volks

Kollegen und Kollagen. Bitte schneidet euch nicht ins eigene Fleisch. Bitte klebt nicht so aneinander. Bitte bedenkt, was die Gesellschaft für euch tun kann. Bitte bleibt nicht stehen mitten auf der Straße. Hupt, wenn ihr könnt. Wenn nicht, lasst einen fahren. Oder zwei. Man muss nicht immer sofort auf die Rennbahn, wenn einem danach ist. Vorher ist man sowieso schlauer. Immer. Oder besser. Wir nehmen uns jetzt alle an der Hand und denken an die Gänse. Federn im Schritt. Die Hose lag zu lange auf dem Bett. Wir haben geschlafen, darin. Hoch das Bein. Man hängt an seinen Hosenträgern, den ganzen Tag, und wünscht sich nichts mehr als eine Rundfahrt an den Großen Belt. Auch wenn der Hund des Nachbarn schon alt ist, mit dem Schwanz wedelt er noch sehr schön. Ein Strassenfeger, fast. Und der braucht auch nicht viel auf hundert Meter. Nur Zeit. Und die haben wir doch alle hier, oder nicht. Im Lesesaal stapeln sie stumm die Stühle auf den Tischen. Kommt keiner mehr. Sind alle weggezogen. Oder hingegangen, also dahin. Früher oder später kriegen sie euch. Der Führer hat das gesagt. Bis er vom Seil fiel. Machen wir uns auf zur nächsten Laterne. Licht scheint betreten, als wäre es von tausend Seelen angegriffen worden wegen seines milden Gefunzels. Ich glaube ich muss mich erst noch an die Weite des neuen Zimmers gewöhnen. Die Gedanken rennen mir immer noch ganz erschrocken im Kreis herum. Dabei sollen die sich doch freuen und endlich die Rockzipfel loslassen. Mutti muss auch mal baden. und wenn´s nur die Füße sind, im kalten Wind. Hui. Das zieht. Schopenhauer.

Montag, November 24, 2014

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Neues von der Tüllerüte

Ich und Du. Müllers Kuh. Müllers Michel macht die Küche zu. Das Korn wird ganz weiß. Der Wein wird ganz grün. Das Gras läuft davon. Die Augen gehen rüber. Ein Fluss aus der Walachei träumt sich vorbei. Konkret heisst das: wir geben nichts. Die Legende sagt was anderes. Aber das tut sie ja immer. Das gute Ende kommt zum Schluss. Alle warten. Das gute Ende ist diesmal eingeschlafen. Fortsetzung folgt. Der Rest schaut hinterher. Es raucht. Es regnet. Es zischt. Na endlich. Die Schlange hat sich aufgelöst.


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anstalt zur unstalt

liebewolle
liebewolle in
liebewolleliebewolle
in liebewolle
(hände abzugeben)
liebewolle!?!

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Was nachts, was machts

 Was geht? Was dreht? Was mäht? Der Nachbar mit seinem Schaf auf seinem Dach. Oder es ist nur der Nachbar allein, der nachts den bloßen Mond anblökt. Wolkenverhangen tönen die Töne durchs finstere Tal, so lange, bis einem der Kamm schwillt und man auf dem kaminseitig den Morgen begrüsst. Machen wir uns nichts vor: Schafe fressen keine Dachziegel. Schiffe machen keinen Horizont. Und der Scheffe ist nichts als eine Karikatatur, ein Karkolutum, ein Kikerika eines Vorgesetzten. In Wirklichkeit liegt der bauchflach und atmet schwer ob der Bärmlichkeit Ihrer Existenz, Exzellenz. Mir war eben als hätte ich Wölfe gesichtigt. Dabei war das nur die goldene Gülle, die durch die Straßen gluckerte. Der Bauer und die Bank haben wieder die Schleusen geöffnet. Die Felder glühen, die Scheunen öffnen weit, das Vieh schunkelt in den Ställen bis es kracht. Dann ist es weg, das Vieh, und wir sind noch da, das Volk. Im Herzen der Gülle.

Sonntag, November 23, 2014

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Mal wieder Gelenk wagen

Saubande. Hühnerseil. Kuhfaden. Kälberstrick. Was ist falsch? Richtig. Der Liebesknoten. Im Magen rumort es. Gerüchte und Gerüche machen die Runde. Schorf und Rinde wachsen. Das Schaf wetzt schon mal die Klinge. Gute Hufe sind Gold wert in diesen Zeiten. Am Späthimmel dräut ein Gemetzel. Die Pfannenträger werfen das Gold auf die Strassen und schmieren sich die Nasenflügel mit Ohrenschmalz. Das hält, auch in der Sonne. Früher waren wir alle Blutsbrüder. Dann kamen die Leberschwestern, die Hirnneffen, und die ganzen Onkel, Tanten und Basen, Schwippschwager und Hallodris zu Besuch und sind gleich geblieben. Das war so einfach. Das war so elementar. Nur das Dharma ist weiter am Lächeln. Aber der Teekessel pfeift, und die Lungenmaschine rattert. Wird schon. Schoschone oder Apatsche. Oder Apparatschik. Oder Hühnerknochen. Gutes Fleisch mit Sosse. Und zum Nachtisch einen Liegestuhl. Hauptsache wir haben die Lebensversicherung abgeschlossen. Hier wird doch immer geklaut!

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Zu Hause ist nicht Da Heim

Und wieder schlägt ein Fass dem anderen den Boden aus. Wein strömt in alle Keller, das Bier schäumt, aber es kann nichts machen. Wir stehen auf der Brüstung und halten uns fest. Satellitenübertragung. Je zwei Menschen tragen einen Satelliten. Unten rauscht der Bach. Beethoven war zu teuer. Was die da an Konzession verlangen, unglaublich. Wir haben uns gesagt, dass wird das auch anders lösen können. Schnürsenkel sind sowieso out. Man ist jetzt total auf Draht, oder Kabel, sozusagen. Sogar der Metzger wiegt ein Telegramm. Darfs was mehr sein? Die Nervensägen knirschen und jaulen. Das Zahnfleisch kocht. Urlaub hatten wir uns anders vorgestellt. Aber die Karawane zieht weiter, die Gelatine wackelt bloß ein bisschen. Und siehe! Ein Häppchen später kommt das Dessert um die Ecke. Was für ein Ding.

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RUDIII! RUUUUDIIII! RUUUDII MENNTÄÄÄRRRR!!!!

(Am Ende der Straße biegen Sie LINKS ab)

Donnerstag, November 20, 2014

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Soja im Weissensee

Es gibt ja heute nicht mehr viel zu lachen, daheim. Die Sender sind alle verstellt. Müsste man das Sofa zur Seite schieben, und da ist dann der Abgrund. Ich sags Dir. Auf dem Weg nach unten hat man wenigstens Zeit für ein paar Worte. Und wenn man Glück hat, warten unten die Lottozahlen. Aus Beton. Dreimal schwarzer Kater. Wenn das Rad sich dreht, reisst schonmal die Geduld. Oder bloß der Gummi. Macht aber nichts, wenn man dann weiter macht. Macht aber schon was, wenn man nicht aufpasst. Immer am Ball bleiben ist schön. Auch wenn die Kugel rollt. Oder der Lauf glüht. Oder wenn das Pferd wieder eine Schlagseite hat, wo man doch eigentlich Schlagsahne bestellt hat. Jetzt ist der Kuchen platt. Die letzte Seite von dem Buch kann ich auch nicht mehr lesen. Kennst Du den Schluss? Duzen Sie mich nicht, ich habe andere Sorgen. Auf dem Eisenweg ist kein Platz zum Ausweichen. Wir müssen alle hier bleiben. Hart am Limit. Die Reichen stecken schon wieder die Köpfe in die Wand. Alles meins! Die Steine tuscheln. Die Gräser zeichnen Zeichen und Muster. Ist aber alles grün, wie mans auch nimm. Nur an Ostern gibts ein paar bunte Flecken. Wenn das die Mutter sieht. Man sollte doch aufpassen, auch wenn man Knie hat, oder Rücken. Oder Schulter. Schweine schlafen übrigens schlecht auf vier Beinen. Aber der Bauch ist dafür frisch gebürstet. Die Verwandten kommen. Alles ist zu spät. Die Uhren drehen sich das Gesicht weg. Die Zeiger zeigen nach rechts. Die Ziffern zeigern nach rot. Und das Konto muss wieder in die Heilanstalt. Da gehen wir dann mit. Zeigen wir Gefühl. Kein Ding!

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Im Dunkeln ist gut Trunkeln

Je mehr Wald desto weniger Hausrecht. Jedenfalls ist bei mir der Kanal voll. Nachts, wenn man die Glieder streckt, und sich die Lieder gegenseitig in die Ohren steckt, also nachts, da hat man dann einen schönen Blick, über die Ufer. Irgendwo da hinten, da muss er sein, der Herr Horizont. Oder die Frau mit dem Fadenkreuz, Oder das Kind mit den Gummistiefeln. Das macht aber jetzt keine Sinn. Kinder sind ja sowieso das Gegenstück von sowas von vernünftig. Deshalb mögen wir sie ja so, die Vernunft. In jeder Kurve auf der Straße des Lebens liegt ein Körnchen Wahrheit. Man darf sie nur nicht während der Fahrt aufheben. Keine gute Idee. Eher was zum Wegschmeissen.

Sonntag, November 16, 2014

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Herzaffin oder: Klammerbeutel

9. November
Rio De Janeiro   Divino De Katrin
Whole Blood    Half Day
4 Stufen ins Geratewohl  Sideboard  Mauerschürzen
Richard Wagner reckt sein LeuchtKinn vor
aber der Weg der Deutschen ist verschlungen  
Goldene Zeiten   Mono-Mentales Versagen
Luther (auch nicht sein Jahr)
Mark und Marx, KonferenzSchaltung (ein Traum)
Der Ball der Kulturen
Torwart hält den Vorderlappen, Wimpernschlag 
Wette verloren
(der Rest wird sich finden)

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I eat myself when i dream

Geben Sie mir etwas Grenze, sie haben genug davon. Unterwegs scheint die Sonne, aber der Pater auf seinem Ross hält noch eine Messe. Peng. Schwarzes Geglocke. Pater macht die Runde. Es fällt nicht nur der Vorhang. Man sagt leise Tschüss, und Helmut. Man schreit aber nicht rum wie Bolle. Leiterwagen. Lumberjacke. Ein Deutschsein ist wie Maurerhand: hart, aber es lässt sich ein Haus bauen damit. Na gut, ein Herz aus Stein braucht es auch schon. Wir machen uns keine Hoffnung mehr. Herzlichst, Dein Edi. Ach ja, vergesst nicht die Blumen zu giessen. Wenn Ihr welche habt. Es wird heiss diesen Sommer. Aber bis dahin ist es noch. Geht Futter kaufen für die Viecher. Wenn Ihr welche habt. Oder schenkt der Frau einen Eimer voller Rosen. Wenn Ihr einen habt. Hier ist es immer schön. Wenn man eine Arbeit hat. Oder ein Vergnügen. Oder ein Auskommen. Sonst gibt es ein Eingehen. Wir machen uns jetzt davon. Und keine Illusionen mehr. Das wird sonst nichts. Du wirst schon sehen. Hochmut kommt vor dem Wasserfall.  Die ganze Welt wird es sehen. Wir bringen uns um den Verstand. Ist besser so. Reden hilft nicht mehr, nur manchmal. Meistens ist es besser die Augen zuzumachen. Aber egal. Iss ein Brot mit Leberwurst, dann kommen die Gedanken schon von selbst. Blutwurst geht natürlich auch. Und hilf Dir selbst, dann hilft Dir der Ausnahmezustand. Manchmal denke ich aber, das ganze Denken hilft doch nicht. Also alles Gute, bis zuletzt. Wir sind an Eurer Seite. Unsere Wünsche auch. Und die leeren Flaschen. Vergiss nicht wieder sie rauszutragen. Liebe Grüße an den Wirt. Herzlichst, Dein Edi.

Freitag, November 14, 2014

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Licht über Loch

 Lassen wir doch das Förmliche. Gibts eben was mit der Schaufel. Spät geworden gestern abend. Wir haben gegraben, bis nichts mehr ging. Der Beitragssatz lautete: ich will. Also eigentlich hiess er ja: ich denke nicht. Bei soviel Selbstbezicht fällt einem glatt das Rohr aus der Wand. Baum steht noch. Hund bellt wieder. Frau streckt dem Wind die Zunge heraus. Der Regen bleibt unterm Dach. Vögel sind auch nicht mehr das was sie waren. Der frühe Wurm hat jetzt ein Schirmchen bei. Wir graben weiter in der Vergangenheit. Ist ein schöner Haufen. Es dampft, wenn man hineintritt. Der Hahn macht das Licht aus, oder an, wie man es nimmt. Wir geben aber nichts. Wir schlafen aus. Jemand will eine Wette abschließen. Niemand hat einen Schlüssel. Klirrendes Eisen, klappernder Storch. Bildhaftes Verhalten trägt ein gewisse Tragik vor sich her. Monstranz, Monsignore. Ein kurzer Moment des Nach und Vor, dann wieder Weiter. Wir sind nicht von Gestern. Alle Hoffnung vergebens. Umsonst. Aber so billig kommen wir nicht davon. Also stehen wir uns die Pferde in den Bauch. Ross und Reiter, Russ und Rettich. Man muss auch Stil sitzen können. Wenn man nicht raucht, braucht man keine Spitze. Großmutter hatte recht. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Jetzt. Also nun, gleich.

Donnerstag, November 13, 2014

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Decay and Decoration

Da steht ein Männlein, da draussen im Walde, ganz grün im Gesicht und die Nase vor Purpur so zart. Männlein hat sein Feldstecher dabei. Männlein sticht so ins Feld. Feld sagt so aua. Männlein hört nichts. Männlein war letzte Woche an der See. Auch so gestochen, See hat auch aua gesagt, Männlein hat wieder nichts gehört. Männlein ist taub, kann aber stechen. Männlein muss weitermachen. Eigentlich sucht Männlein ja eigentlich ein Fraulein. Aber wenn er die sticht wird sie ihm eine zurückstechen dass Männlein nicht nur Sagen vergeht sondern auch die Lust aufs Stechen. Und dann hat Männlein keinen Spargel mehr und auch sonst nicht viel zu lachen. Ein Männlein steht im Walde. Ganz still und stumm.
 


Mittwoch, November 12, 2014

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Kerbung seitwärts

es ist zu sehen wie
nichts zu fühlen war
es ist zu spüren wie
nichts zu hören war
es ist zu schreiben wie
nichts zu machen war
es ist zu denken wie
nichts zu lesen war
es ist zu bleiben
wie es ist
es hat zu sein
wie muss wie
soll und
haben

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Tricolonium

Sobald man froh ist hüpft einem das Herz. Dann wird es zu bunt oder lustig, das Herz hüpft einmal zuviel, nämlich von dannen, und man ist allein. Womöglich noch vor der Glotze. Man glotzt, das Sofa glänzt, die Palmen singen, und man sitzt allein mit sich und der Welt. Ohne Herz. Ohne Pauke. Nur Trompeten. Auf dem Schirm sind alle miteinander vereintrachtet. Die Köpfe reiben einander wie Strohballen im Winterwind. Der feine Schnee findet seine Opfer überall. Aber nicht allein. Wir machen das schon, sagt das Stroh zum Kopf. Dann singen alle Hallerluja und halten sich an verschiedenen Körperteilen. Dann ist wieder Werbung. Herr Kommerzienrat Schneeweiß weiß Neues zu berichten. Frau Kommerzienrat gurrt derweilen auf der Fensterbank. Schnöde Eintracht. Morgen ist wieder Fussball, und im Stadion schreien sie sich die Seele aus dem Leib. Vorsicht! Sonst bleibt die auch weg! Mensch!

Dienstag, November 11, 2014

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MELATONIE PARTICULAR



von paul c., für alle

schwärzestes licht
tiefes auge trinkt
die blaue scherbe unter dem hemd
es wird warm in der welt
gib ihr den schatten
dieser einen stunde




.....................



gestern, tag x

blinder stern
die stimmen vergeistert
der gang durch die strassen
verbellt
die ersten verlassen die reihe
treten vorneweg
augen wandern auf
steintauben trampelpfad
unter ihnen schleifend
die fahne der angst
nur die kinder schlafen daheim
glückwärts gerollt
den traum auf den lippen
schwimmendes licht

Montag, November 10, 2014

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Echte Männer brauchen Gnu

Mir wird gerade anders. Mir ist so quer. Mir ist fragwürdig. Nicht gut. Fragwürdig ist schlecht. Ehrwürdig ist besser. Oder Hochwürdig. Aber fragwürdig?. Da kann ja jeder kommen und eine Frage stellen. Am besten noch mitten in den Weg. Da steht sie dann und alle müssen außen rum. Dabei müssen wir doch alle arbeiten, für den Weltuntergang. Sonst wird das nichts mit der Apokalypse, und die Bärtigen haben Unrecht. Was geschieht, wird hier entschieden. Der Ort spielt keine Rolle. Oder doch. Ich bin mir nicht sicher. Muss erstmal eine Frage stellen. Muss erstmal alles anders sehen. Brille auf. Überall Schwimm. Brille ab. Überall Müll. Vielleicht doch besser Schwimm, oder rosa. Oder Kneifer. Oder Blick an die Wand, bis das Hintergrundgeräusch aufhört. Die werden das schon machen. Die sind kräftig am Werken. Die lassen nicht locker. Ein fester Händeruck sagt viel über die Person aus. Oder über ihre Gewohnheiten. Haben Sie Gewohnheiten? Haben Sie eine Ahnung? Haben Sie öfters Ahnungen? Stellen Sie zu viele Fragen? Das liegt am Lager. Vielleicht haben Sie einen Lagerschaden. Daran kann man arbeiten. Arbeit macht glücklich. Arbeit macht Schadenfreiheitsrabatt. Arbeit macht Gartenlaube. Arbeit macht froh.

Sonntag, November 09, 2014

648






Die betuchten Verfluchten

Große Suche No. 13. Halbgulasch, gekleckert, ungerührt. Abgebrühte schauen mit Rinderaugen in die Suppe, wie eingespuckt! Aber das kommt nicht aus der Mode, das kommt aus der Küche. Das bleibt nicht auf dem Zettel, das kommt ins Buch. Und das Buch bekommt einen Deckel. Und der Deckel bekommt einen Sarg. Und das Kalb macht MÖÖÖHH dazu. Onkel Knorr wirds richten, der alte Scharfrichter. Mal was ganz anderes: mal ein Porträt! Ich geb Dir meine Nase, und der Rest wird sich finden. Der Künstler wankt nach Hause, ungerührt, er will nicht dass die andern sagen, der kann ja wirklich nicht mehr viel ertragen. Und dann senkt er sein Lied in den stürmischen Wind. Mit den Augen von Dolores, das wärs geworden. Aber so. Hallo, starker Mann, hallo schwacher Trost. Wie ist denn heuteso? Hirnschlag - Augentropfen. Die Beute im Licht. Richard Wagner ist auch nur so einer.  Reicher Drecksack. (gewesen)

Donnerstag, November 06, 2014

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Der Katarakt kakerlakt (aber wie!)

Niemand ist eine Insel. Wäre auch schön blöd mit Blumen und Bäumen auf dem Kopf, und einer Horde womöglich Wilder die wahrscheinlich anfangen rumzuhüpfen und Feuer zu machen. Oder nur Steine wo Wilde sein sollten. Oder nur Steine und Pinguine die auf einem rumkacken. Wo bleibt da die Gerechtigkeit. Wo bleibt da die Poesie. Deshalb: ein Hoch auf die Einbauküche und den Wandschrank des Verstands. Alles eine Frage der Gestaltung. Lang und hoch, oder kurz und breit, oder lang wie breit. Schnödes Schröder-Allerlei. Das Einheiten der Gestalten muss wieder nach Haus. Heim ins Reich, reich ins Heim. Arme vor die Tür. Füsse auf den Tisch. Fenster zu. Da haben wir doch mal ein schönes Bild gefunden. Das war aber gleich wieder weg. Wahrscheinlich Fehlfarben. Oder Falschlicht. Oder ein Schwarzmaler, der sich seine Perspektive zurück geholt hat. Typisch Kunstler. Keine Spur an Verantwortung. Kein Sinn für Wertschöpfung. Im Kontor brennt noch Licht. Früher hatten wir Ärmeklschoner, wegen die Ellbogen. Das ist vorbei. Jetzt wird wieder gestiekst und gehempelt. Ist sonst wie bei Pletis, unterm Tisch. Ist sonst wie eine Fahrgemeinschaft. Wir sind lieber das Individuum.Wir sind alle Einzeltäter. Wir machen Sachen. Die Hebel in die Hand, und dann ab zur Mauer der Geschichte. Wir sind kein Gefühl. Das können wir uns nicht leisten. Haben wir alles für den Schreibtisch gebraucht. Unser Werkzeug ist der Verstand. Stündlich ein Gedanke. Täglich ein Akt. Und jeden Monat einen neuen Bildschirm. Es regnet wieder Worte! Die Bilder müssen raus! Das große Drama ist in Wirklichkeit so etwas wie Bauchweh. Weiß aber keiner. Wir nagen am Knochen der Existenz. Schicksal nennt man das. Ganz bestimmt. Die Freiheit ist ein Pferd in der Wüste. Weit weg.

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Einfalter und Pinsel

Modus Memorandum: der Teller ist rund. Der Fisch ist kalt. Dem Hühnerbein wächst eine Folie auf der Haut. Herr Hühnerbein fasst sich an die Nase. Herr Hühnerbein lügt nicht. Herr Hühnerbein ist Abgeordneter. In den Ecken des Abgeordnetenhauses stehen immer die Untergeordneten und warten auf die Obergeordneten, damit Sie Ihnen eine Richtung geben. Sonst haben die Untergeordneten keine Orientierung und verlieren die Lust an der Ordnung. Das ist ganz schlecht für das Land, vor allem für die Ordnung. Vorallem vorallem ist es schlecht für die Abgeordneten und die Oberabgeordneten, weil die dann keinen Zweck mehr haben. Und der Zweck heiligt schließlich die Mittel, und der Schein seligt den Zweck, und das Rindvieh fettet die Suppe und das Brot. Unser tägliches Brot gibt man uns heute. Morgen sieht man weiter Aber: Morgenstund hat Gold im Rund. Und vergesst nicht den Weltfrieden, und die Nachkommen, und die Vorkommen, und die Barschaft, die Nachbarschaft. Lasst uns Höhlen bauen, für den Sinn.  Der Sinn braucht eine Höhle. So wie der Narr einen Baum braucht. Aber Bäume braucht nicht jeder. Höhlen schon. Und Keulen. Wenn möglich, Hühnerkeulen. Truthahn geht aber auch.
 


Montag, November 03, 2014

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Wenn Mutti will ist alles zu viel

Meistens sind wir irgendwie: Braut oder Brautigam, Ratz oder Richard, Gnu oder Tiger. Glanz oder Glimmer. Ganz dicht an der Wahrheit und Ihren Streifen. Schon wieder die. Immer nur die. Ich trage öfters keine Socken, geht das? Lieber Tierfreund, das geht gar nicht. Am besten frag den Tiger in Dir. Das Wesen der Kunst ist eine Art freundlicher Kannibalismus. Oder feindlicher Obstruktion. Der Wirt würzt seine Schweineschenkel. So zart, denkt er und schnalzt mit der Lederzunge. Die Lippen beben. Die Klippen toben. Die Rosen kleben, irgendwo dazwischen. Machen wir uns nichts vor: das Haus hat keine Schlösser. Die Schlüsselblumen haben wir umsonst gesät. Wenigstens haben sie geschmeckt. Nicht so gut wie die Schweine, aber die waren auch gewürzt. Oben unter dem Dach sind noch Ledermäuse. Unten im Keller treiben die Kinderleichen im Bier. Das schäumt, wenn man nicht aufpasst. Rotzblagen. Immer nur Ärger mit jenen. Eigentlich bin ich ganz friedlich. Aber wenn man mir in den Keller geht, schalt ich das Licht aus. Kerosin und Fliegerjacke. Und dazwischen wird gebeizt und gebalzt. Geheizt wird ja immer, irgendwie. Macht man halt das Licht wieder an. Wir glänzen wie der Speck an der Wand.Wer hat denn den da hingestellt. Ich weiss nicht wie das hier weitergehen soll. Irgendwann muss auch mal Sinn in die Suppe. Immer nur forte und Worte. Immer nur Silben und Milben. Das geht einem doch auf den Verstand. Und von da unter die Haut. Und dann ins Gebälk, in die Substanz und die niederen Strukturen. Ich mach da nicht mit. Ich will auch formalieren!

Sonntag, November 02, 2014

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Erdbären und Saumkratzen

Kontrenzation auf das Hesenliche. Die Waldränder bleichen wieder aus. Zeit für eine Haarkur. Ganz fein glänzen die Pigmente dann wieder im Sonnenuntergangslicht. Die Zwerge freuen sich über eine neue Gesichtsfarbe, so licht, die Pilze ärgern sich über die Maßen, und die Rehe sind vorübergehend absichtbar. Auch schön. Der Jäger denkt sich seinen Teil, der ist aber nicht groß. Ein Handvoll Niederflurhasen will noch protestieren. Aber wir haben die Löffel schon gesehen und bestellen die Suppe wieder ab. Idioten. Wir haben euch extra Mützen geschenkt. Das Rotkäppchen war zu der Zeit übrigens nicht vor Ort. Es hat den Braten gerochen, den der Wolf heimlich für sich gemacht hat. Und wie immer zählt das alles nix. Weil der wamperte Hilfslehrer die Tafel nach Timbuktu verkauft hat, wo sie immer noch um den Gugelhupf herumsitzen, der sich weiter nicht rührt. Daheim die Habenichtse fragen sich. Die Wohlhabenden schütteln sich. Die Mittelprächtigen polieren eifrig weiter Zähne und Zaunpfähle. Rammen wir sie, oder nicht? Die Mehrheit ist für Einsitzen. Eifrig werden Löcher gepult und Lämmer gespült. Alles bleibt wie es immer war. Nicht wahr?

Freitag, Oktober 31, 2014

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Gut, dass es die Ente gibt

Auszeit. In Timbuktu sitzen alle um einen Gugelhupf vereint. Der rührt sich aber nicht. Das Eis der Gletscher schmilzt zwar, bleibt aber auch an Ort und Stelle. Hätte der weise Earl das gewusst, wäre er vielleicht doch zu Hause geblieben. Ich bin kein anderes Wesen von einem anderen Stern, ich mag auch die Farbe Lila. Untergrundbahn, halb acht. Die Reisenden kuscheln sich enger zusammen. Der Kartenkontrolleur gibt auf und kuschelt mit. Weltweit herrscht ein anderes Klima. Unterdessen werden in den Schaltzentralen der Macht mit Macht die Hebel ausgetauscht. Es muss was anders werden. Vielleicht was mit lila Knopf oder so, denkt sich Jameson Milwaukee der III., bevor ihn die Hausmeisterin die Treppen hinunter wirft. Was für ein Aufzug, denkt Jameson noch laut vor sich hin. Niemand will ihn hören. Das Radio ist auch so eine Sache. Der Heimweg ist gepflastert und verbunden.Man hat ihm wieder die Haut aufgekratzt mit den Produkten aus der Industrie. Warum nur müssen alte Männer immer die Welt erobern wollen, fragt sich der geneigte Beobachter, bevor er umfällt.

642







Blind schleichen, aber blöd lachen

Kooperation der Gefühle. Widerstand. Aussenseiter. Innen wird es kalt und gemütlich. Zieh Deine Schuhe aus, Junge, der Hund braucht etwas Training für die Zähne. Draussen liegt Schnee. Drinnen wird es lustig.Aber dazwischen soll es regnen. Man weiss es nicht. Untergrundbahn, überhört. Schlechte Karten. Waren aber günstig, nein billig. In der Kulturfabrik fahren Sie Sonderschicht. Immer an der Wand lang. Wir braten uns einen Storch, derweil. Das Kinderzimmer brauchen wir nicht mehr. Und der Kamin zieht auch wieder besser. Wir Deutsche wissen das zu schätzen. Unser Schatz heisst Obrigkeit. Herrscher, komm und führ uns. Hirscher, mach uns das Geweih. Haarscharf die Katastrophe. So ein Chor will gelernt sein, und geübt. Der Volkskörper dehnt und streckt sich. Alle sind sich eins: so kann es nicht weiter gehn. Man muss auch mal weitersehn. Und die Knie geben nach. Und das Wasser in den Köpfen schlägt an die Wand, und es gluckert. Die Hühner machen Krach. Aber abends sind dann alle wieder lustig und schunkeln. Manche schinkeln. Alle schenkeln sich ein wenig ihrer kostbaren Zeit. Mache da nicht mit. Mache anderes. Mache besseres. Funktioniert aber nicht. Werfe das bessere an die Wand und kümmere mich wieder um das schlechtere. Das schlechtere funktioniert auch nicht. Es riecht aber besser. Komisch. Mache jetzt doch mit. Aber die anderen sind eingeschlafen. Das Meer dünt. Der Wind saust. Mein Ohr blutet, oder es ist ist doch die Nase, und ich liege auf der Seite. Braunbären und Kaffeesatz. Der heutige Kaffeesatz heisst: Bitter macht die Runde. Und bunt ist schon lange das Blöd. Wie schön dass wir uns Einheit sind.

Betragen & Betrügen 2009

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