Montag, Juli 07, 2008

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Hundeknecht und Herrenvogel

Vorher war nachher. Nachher ist jetzt. Zu spät, würde man sagen. Aus der Zeit, könnte man sagen. Verfehlt, versagt, verzagt. Unter allen Voraussetzungen. Also machen wir Platz. Ich bin ein Tagesgeschäft, ich bin eine Tagessuppe, mit einem Petersiliehäufchen in der Mitte, und einem Salzsediment auf dem Grund. Schmeckt man, sieht man nicht. Verwirbelt man mich, werde ich unklar. Löffelt man mich vollständig aus, leidet man an Geschmacksverirrung. Abgestumpft, würde Holzer sagen. Total versaut, würde Chefkoch sagen. Unbedingt abgeklärt, würde der Andere sagen. Wir haben Glut. Wir haben Asche. Wir stehen für alles gerade, was man uns vor hält. Also auch dieses Licht, das uns vor der Nase herumtanzt. Spielerisch, versteht sich. Mutter, wir brauchen Kohlen. Ja, egal, ob es jetzt das Heizöl gibt, das Heizöl ist zu teuer. Schmierig, das. Da graben uns dann die anderen wieder das Wasser ab, mit ihrem Öl. Na so eine Überraschung. Na so ein Untergrund. Na so ein gebetsmühlenartiges Zerwürfnis. Ich bin einmal mehr, ich bin zweimal weniger, ich bin dreimal den langen Weg, aber die Gabel war stärker. Sind das da Freudentränen? Ach ja. Ach nee. Ach sowieso wie alles andere viel zu spät, und begriffen haben wir gar nichts, es gab auch keine eine andere, zu spät, die Lösung heisst Fortkommen, die Lösung heißt Benzin, die Bündnistreue abfackeln, die Häuser flammenfest, ja das wird ein Flammenfest. Abschlussbericht: Ich und Miss Golightly, abends auf Golgotha, und den ganzen Weg zurück auf den den Schädeldächern. Leise Sohlen, hier schlafen Jahrhunderte an Ungerechtigkeit. Früher hätte man das anders gelöst.

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