Dienstag, April 29, 2008

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Gute Nacht, Muskete

Das Telefon gab sanft Laut. Die Sonne war ein schöner Schein. Der Goldzahn der Nachbarin durchlichtete lächelnd die Gardinen des Nachbarhauses. Ein weicher Wind fächerte sich still und leise um die Winkel der Mauern und Vorsprünge, beinahe liebkosend. Der KohlRabenKatz von drüben kletterte das splinterige Holz jenes Schuppens hoch, in dem der alte Maseck immer seine Leichen vergraben hatte. Es war ein großer, dunkler, blockförmiger Schuppen, an einer Wand lehnten noch Spaten und Schaufel des alten Maseck. Sein Husten löste sich und kratzte restwollen in seiner Lunge nach. Das Fenster der Nachbarin blieb zu. So etwas nennt man gute Miene machen, dachte er und vergriff sich wieder in seine Unterhose.

P.S.: Während wir noch tanzten, kam schon der Arzt. Und während dieser Arzt sein Martinshorn (er hieß aber Klaus) wieder einpackte, stellte sich mir schon die Frage: warum? Warum lasse ich mir immer die Socken an? Auf der Straße. Auf der Wiese. Auf der Matte, auf der wir donners- und auch anderntags immer das Kopfstehen und Fliegen versuchen taten. Vielleicht liegt es an den schamhaften Füßen. Vielleicht liegt es auch nur an mir.

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