Montag, März 19, 2007

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Kathedrale bei Schlemmerlicht

Rede ich mit Ihnen? Nein, ich rede nur noch mit mir selbst.
Und lecke an Papier. Gefaltetes, gerolltes Papier.
Hau mich mal, ich kann das nicht glauben.
Alle meine Äpfel, sind vom Baum gefallen und jetzt rollen sie mir den Hang hinunter zu den Kellerkindern. Was mache ich bloß? Die werden gefressen und der Baum schüttelt sich. Lasst mir wenigstens die Blätter! Von wegen, Apfel fällt nicht weit vom Stamm, von wegen. Aber dann rollt er! Aber dann rollt er weiter! Geradewegs in irgendwelche Fressen, und die tun nicht nur so.

Anthrazitfarbenes Wegzehrung: Da sind die Kohlen, da ist der Pott.
Da sind meine Socken. Waschen Sie sie weiß, und dann sehen wir weiter.
Ein Augenlid auf dem Periskop, der Kapitän ist zum Urlauben, einmal nach dem Bug. Unterwegs. Unterwasser. Überland. Überhand. Einvernahme.

Und überhaupt: Wer lässt einen denn noch so ohne an die eine große Tafel? Hauchen Sie mich mal an. Tauchen Sie mich mal vornüber. Springen Sie an mir vorbei. Da rede ich die ganze Zeit als wollte ich mit jemand reden.

Aber die Krux ist, es kann niemand mehr hören. Der Große Ohrenverkauf, Hals über Kopf! Fades Fleisch, weißes Stopfkissen. Stickoxide. Monotonal. Medienbasal. Stummschaltung.

Karawane ins Nichts. Die Kamele sind schwarz wie die Nacht, damit wir sie in dieser Gegend wieder finden. Aber dann kommt die Finsternis dazu, und alles ist so weiß wie nie, taghelle Verwirrung, dass es kein Dunkel mehr aushält. Nur die Wölfe bleiben graue Schatten.

Es gibt zuviel Junge, hat der ÄltestenVerrat beschlossen. Es gibt zuviel Junge. Lasst sie uns schlachten, in einen Kessel werfen und dann kochen. Aus dem Fett machen wir uns eine schöne Suppe, aus der zarten Haut ein Paar nette Schuhe. Das Fleisch können wir salzen und für schlechte Zeiten dem Keller einverleiben. Ein Traum. Ein Beben. Ein Erdbeben. Ein Vielleicht und Verzeihmir.

Halb acht, unfertiges Ungeheuer, unter der Treppe gefunden, eingetrocknet, nur noch Haut, Knochen und ein paar Zähne. Ich wollte das nicht! Ich sollte das nicht! Kann es Kunst sein? Kann das Kunst sein? Kann es überhaupt Kunst geben? Da krakelt, nein, da krakeelt sich mir ein DING in dem Hals die Stimmbänder rauf und runter, also hinauf oder hoch. Und wer kommt zum Schluss? Und was kommt zum Schluss?
Und warum hat man mir noch nicht die Fragen weggenommen? Bis das abnutzt.
Es stehen noch Tage ins Haus, und die Tür ist mir über.

Bleibt zu. Bleibt mir zu. Kommt mir nicht zu. Geht mir nicht auf den Verstand.
Verstanden. Hatte Verstanden. Hatte viele Verstanden, keine Zeit. Zeit knapp, gut. Zeit weg, nicht gut. Zeit wenig. Wenig Zeit, viel Verstanden: Wenig Nutz. Wenig Nutz.
Auf Nutzskala. Von Eins bis Nutz. Gehen wir ein Stück. Halbe Treppe.
Keine Zeit. Kaum bespielt. Wie Klavier. Weiße Tasten. Schwarzes Loch. Muss weg ich.
Muss ich eine ganze Weile und Hals über Kopf, immer die Schlinge, immer das Werg, das Werk eine Stimme, meine Stimme. Muss Verstanden. Muss Einklang. Zweiklang. Fanfaren. Fangfragen.

Kloß halst, oder Hals überkommt. Kunzt trifft. Kunzt zertrifft. Vertritt mich. Kunzt stiefelt rauh. Allerlei Weg. Kunzt ohne Weg. Kunst weiser. Und Schluss. Biege. Mach die Biege.

Lachende Hühner. Lachende Hühner. Ich scheisse eure Stange!

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